Roberts, Nora: Gezeiten der Liebe

"Rising Tides" (1998),

Heyne TB 16129, 384 Seiten, DM 14,90, Januar 2000

ISBN 3-453-16129-7

zweiter Teil der Quinn-Trilogie

Ethan Quinn, der schon seit Jahren die tüchtige Grace Monroe liebt, leidet so sehr unter seiner Vergangenheit, dass er beinahe seine Chance auf das Glück verspielt.

Der Professor Ray Quinn und seine Frau Stella haben, da sie selbst keine Kinder bekommen konnten, nach und nach drei vernachlässigte Jugendliche bei sich aufgenommen, ihnen Liebe geschenkt. Das haben ihre drei Adoptivsöhne ihnen mit ihrer Liebe und Achtung gedankt. Alle drei, Cam, Philip und Ethan, sind zu erfolgreichen jungen Männern herangewachsen, auf die alle Eltern stolz wären. Jahre nach dem Tod seiner Frau hat Ray einen schweren Autounfall. Auf dem Sterbebett versprechen die drei Adoptivsöhne ihm, dass sie für den jüngsten Zugang im Hause des Professors und Menschenfreund, den verstörten zwölfjährigen Seth sorgen werden, der von seiner drogensüchtigen Mutter misshandelt und vernachlässigt wurde.
Ethan, der ein ruhiges Leben an der Küste Marylands führt, liebt schon seit Jahren Grace Monroe, die allein sich und ihre Tochter durchbringen muss. Aber er kann ihr seine Liebe nicht zeigen, da er unter seiner Vergangenheit zu sehr leidet. Seine Mutter, eine Protituierte, hatte ihn als Kind an interessierte Freier verkauft - darüber kommt er nicht hinweg, immer noch verfolgt ihn die schreckliche Erinnerung bis in seine Alpträume. Grace hat ihr Herz schon vor Jahren an den zurückhaltenden Mann verloren, glaubt aber nicht, dass er ihre Gefühle erwidert. Aber warum versucht er ihr immer wieder zu helfen und sie zu beschützen? Vielleicht braucht er nur eine kleine Ermutigung? Grace ist entschlossen, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen, und Ethan hat soviel Entschlossenheit nur wenig entgegenzusetzen, doch er ist felsenfest davon überzeugt, dass er Grace einfach nicht glücklich machen kann ...

Dieser Roman ist eindeutig schon besser als der erste Band der Reihe. Zwar ist die Story immer noch reichlich vorhersehbar und nicht sonderlich spannend erzählt, doch die Geschichte des missbrauchten Jungen geht zu Herzen, auch wenn sie einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Ganz gut.


Letzte Änderung: 06.02.00 12:02:12