Originals

Patricia Rice

The Trouble with Magic
Signet, 364 Seiten, August 2003

Lady Felicity ist eine geborene Malcolm, jener weiblichen Linie, deren Angehörige allesamt übersinnliche Fähigkeiten besitzen - und so auch Felicity. Allerdings leidet sie unter ihrer Gabe, die sie mehr als Fluch empfindet, denn sie empfängt bei jeder Berührung die Schwingungen von Gefühlen, die Gegenstände quasi von den Menschen aufgesogen haben, die sie zuvor berührt haben, oder auch von Menschen selbst. So kann sie nichts und niemanden gefahrlos anfassen, was ihr Leben nicht gerade angenehm gestaltet. Als sie ihren Verehrer Sir Percy berührt, der ihr einen Heiratsantrag macht, sieht sie vor sich, wie dessen Mutter über die Balkonbrüstung in den Tod stürzt, gepaart mit einer Welle des Entsetzens, die von Sir Percy ausgeht. Sir Percy muss seine Mutter gestoßen haben, das steht für sie fest. Dieses schreckliche Erlebnis lässt in ihr die Überzeugung reifen, dass sie ihre Gabe loswerden muss, will sie je ein einigermaßen normales Leben führen. So überredet sie ihre Schwester, sich mit ihr auf die Suche nach einem verschollenen Buch aus der Malcolm-Bibliothek zu machen, das in Edinburgh vermutet wird. Auf dem Weg dorthin laufen die beiden Mädchen ausgerechnet Ewen Ives in die Arme, der als jüngerer Bruder von Drogo und Dunstan ihr Schwager ist. Ewen, der geniale Erfinder mit den chronischen Geldproblemen, hat zwar eigentlich andere Pläne, kann die beiden Mädchen aber nicht allein und schutzlos ihrer Wege ziehen lassen - sie würden unweigerlich in irgendeine Klemme geraten. Also verspricht er, ihnen zu helfen, auch wenn er es jammerschade findet, dass Felicity ihre so überaus faszinierende Gabe einfach loswerden will, bevor sie richtig erforscht ist. Felicity lernt ihre Fähigkeit auch mit einem  Mal schätzen, als sie merkt, dass Ewen der einzige Mann zu sein scheint, den sie mit bloßen Händen berühren kann, ohne dass es ihr unangenehm wird - ganz im Gegenteil. Als sich ihre Schwester auch noch den Fuß verstaucht, müssen Felicity und Ewen allein das Buch suchen, was schon bald unvorhersehbare Ereignisse nach sich zieht ...

Dieser Roman ist eine überaus gelungene Fortsetzung von "Merely Magic" bzw. "Der Liebestrank" und "Must be Magic" (= Der Zaubergarten) - eine im wahrsten Sinne des Wortes bezaubernde Liebesgeschichte, deren Lektüre jede Menge Spaß macht.

 

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Must be Magic
Signet, 363 Seiten, August 2002

Die junge Witwe Lady Leila ist eine Malcolm, deren Frauen traditionell übersinnliche Fähigkeiten besitzen - sie scheint die einzige Ausnahme von der Regel zu sein, was sie sehr unglücklich macht. Deshalb ist sie entschlossen, nach dem Tod ihres Mannes, den sie zwar lieben gelernt hat, der aber die nicht die große Liebe ihres Lebens war, ihr einziges außergewöhnliches Talent, ihren feinen Geruchssinn einzusetzen, um Düfte zu kreieren, die genau zu den Trägern passen. Zu diesem Zweck möchte sie ihren eigenen Rosengarten anlegen, doch leider besitzt sie keinen grünen Daumen. Darum beschließt sie den für sein Geschick und Wissen um Landwirtschaft bekannten Dunstan Ives als Verwalter des Besitzes anzustellen, trotzdem Malcolm-Frauen und St. Ives Männer seit jeher eine gefährliche Kombination abgeben. Dunstans Ruf ist seit dem Tod seiner untreuen Ehefrau angeschlagen, und um einen eigenen Ermittler bezahlen zu können, benötigt er Geld. Darum nimmt er schließlich doch Lady Leilas Angebot an. Schon bei seiner Ankunft trifft er auf eine schwarzhaarige Schönheit, die er mehr als interessant findet - ohne zu ahnen, dass es sich dabei um seine Arbeitgeberin handelt, die er nie ohne gepuderte Haare und ungeschminkt gesehen hat. Da er nicht weiß, dass Leila die einzige Malcolm ist, die nicht blond ist, und die junge Frau sehr einfach gekleidet ist, sieht er auch keinen Grund, von seiner ursprünglichen Einschätzung abzugehen. Leila lernt so eine völlig neue Seite an ihrem Verwalter kennen, weshalb sie darauf verzichtet, ihn zu korrigieren. Viel lieber möchte sie die Bekanntschaft vertiefen, was Dunstans Wünschen durchaus entgegen kommt ...

Eine würdige Fortsetzung von "Merely Magic" bzw. "Der Liebestrank" - ähnlich unterhaltsam und originell wie in Band 1 schreibt die Autorin über zwei ungewöhnliche Liebende, die nicht nur einander finden, sondern auch zu sich selbst. Gelungene Unterhaltung!

 

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Merely Magic
Signet, 380 Seiten, $6.99, Juli 2000

Drogo, Earl of Ives und Wystan, glaubt nicht an Hexen oder ähnlichen Quatsch - für ihn zählen nur wissenschaftlich nachweisbare Tatsachen, bis er den Reizen von Ninian erliegt, ausgerechnet einer Frau, die von sich behauptet aus einer alten Familie von Hexen zu stammen.
Ninian Malcolm Siddons, ist nach dem Tod ihrer Mutter liebevoll von ihrer Großmutter in dem verschlafenen Dorf Wystan in Northumberland aufgezogen worden. Anders als ihre Mutter, so hat ihre Großmutter es ihr immer wieder gesagt, dürfe sie nicht verleugnen, was sie ist: eine Frau mit außergewöhnlichen heilerischen Fähigkeiten, die Gefühle sehen kann. Diese letzte Gabe hat ihr als Kind in London viel Kummer bereitet, weil sie von den Gefühlen der Menschenmassen dort überwältigt wurde. Bei den Dorfbewohnern glaubt sie trotz ihrer Andersartigkeit akzeptiert worden zu sein, doch als sie Lord Ives begegnet und auf seinen Befehl hin in die Burg Wystan zieht, um der schwangeren Freundin seiner Stiefschwester beizustehen, macht sich Sorge unter den Menschen breit. Vor Urzeiten einmal hatte die Verbindung einer der Malcolm-Hexen mit einem Ives Unheil über die Gegend gebracht, so dass viele jetzt eine Wiederholung der Ereignisse fürchten. Und wirklich fühlen sich Ninian und Drogo unwiderstehlich zueinander hingezogen; rasch durchschaut Drogo die unschuldig wirkende Fassade, hinter der sich ein messerscharfer Verstand verbirgt. Man kommt sich näher und nach einer Nacht der Leidenschaft wird das Tal überschwemmt, die Dorfbewohner wenden sich gegen Ninian. Drogo reist, verwirrt von seinen Gefühlen, ab. Zutiefst enttäuscht gibt sich Ninian ihrem Elend hin, bis sie entdeckt, dass sie schwanger ist. Als Drogo von seinen bevorstehenden Vaterfreuden, erfährt, ist er, da er sich für zeugungsunfähig hielt, begeistert und entschlossen, die Mutter seines Kindes zu heiraten. Ninian begleitet ihn nach London, ist aber nicht ganz davon überzeugt, ob sie wirklich den arroganten Earl ehelichen soll, schließlich hat er ihr noch kein einziges Mal gesagt, dass er sie liebt - und an ihre übersinnlichen Fähigkeiten scheint er auch nicht zu glauben ...

Ein netter Liebesroman, der durch lebensnahe, sympathische Charaktere besticht. Amüsant erzählt die Autorin die Geschichte zweier völlig gegensätzlicher Menschen, die besser zueinander passen, als man ahnt, und die trotz jeder Menge Schwierigkeiten ihr verdientes Glück finden, da sie bereit sind, Kompromisse zu machen.

 


© by Ute-Christine Geiler, M.A.
21.08.03 19:27:23