Originals

Teresa Medeiros

 

One Night of Scandal
Avon Books, 384 Seiten, $7,50, August 2003

Carlotta Ann Fairleigh, erfolgreiche Autorin von Schauerromanen, gelingt, was nur wenige vor ihr fertig gebracht haben: Sie verstrickt sich bei der Recherche für ihr neustes Buch noch am Abend, bevor sie in die Gesellschaft eingeführt wird, in einen Skandal, der dazu führt, dass sie den geheimnisvollen Hayden St. Clair, den die Klatschspalten der großen Zeitungen mit dem schmeichelhaften Beinamen "der mörderische Marquis" belegt haben, heiraten muss. Hayden war eigentlich aus einem völlig anderen Grund nach London gekommen, fügt sich aber schließlich in sein Schicksal, mit der vorwitzigen jungen Dame verheiratet zu werden. Seitdem er bei einem Duell seinen ehemaligen Freund erschossen hat und dem kurz darauf folgenden Tod seiner Frau ist sein Leben wenig erfreulich, und in Lotties Nähe ist es nie langweilig, wie er schon bald erkennt.  Auch bedarf seine ungebärdige junge Tochter dringend einer weiblichen Hand - wie sich herausstellt ist der ehemalige Wildfang Lottie genau die richtige für die Rolle ... und übrigens auch für Hayden.

Eine nette Liebesgeschichte, ein sympathischer, von seiner Vergangenheit verfolgter Held, eine ungewöhnliche Heldin und jede Menge absurd-komischer Momente - wie man es inzwischen von Teresa Medeiros erwarten darf, ist auch der neuste Roman der Autorin ein amüsant geschriebener Liebesroman, dessen Lektüre einfach Spaß macht.

 

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Teresa Medeiros: Breath of Magic

Arian Whitewood hält es für eine gute Idee, im siebzehnten Jahrhundert in Neuengland Experimente mit dem magischen Amulett, das ihr ihre Mutter geschenkt hat, durchzuführen. Es kommt wie es kommen muss, sie wird dabei beobachtet, wie sie auf einem Besen reitet und man macht ihr einen Hexenprozess. Bevor sie bei der Wasserprobe ertrinkt, umklammert sie ihr Amulett und wünscht sich fort. Ein Wunsch der sich augenblicklich erfüllt - sie landet im 20. Jahrhundert in New York mitten in dem öffentlichen Spektakel, das der unvorstellbar reiche Tristan Lennox abhält, in dem jedem, der den Beweis dafür erbringt, dass es wahre Zauberei gibt, eine Million Dollar winken. Eindrucksvoller als auf einem Besen zu fliegen, könnte man den Beweis sicher nicht erbringen, aber Tristan hat Zweifel. Er lässt das seltsame junge Mädchen in sein Penthouse bringen und ihren Besen untersuchen. Bis Ergebnisse vorliegen soll sie unter seinem Schutz leben, doch das Zusammenleben mit einer Frau, die aus dem 17. Jahrhundert stammt birgt so manche Tücken und schon bald gerät Tristans Herz in ernsthafte Gefahr - doch wie kann er sich in eine Frau verlieben, die eine geschickte Betrügerin sein muss? Aber auch Arians Herz ist nicht gegen die kühlen grauen Augen des merkwürdigen Mannes aus der Zukunft gefeit. Doch dann nehmen die Ereignisse auf einmal eine fatale Wendung ...

Mit einem Augenzwinkern erzählt Teresa Medeiros die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Mädchen aus der Vergangenheit und dem kühlen Geschäftsmann der Gegenwart. Zwar neigt sie auch hier wieder ein wenig zu sehr zu Schwarz-Weiß-Malerei und Klischees, aber das kann den Charme der im wahrsten Sinne des Wortes bezaubernden Story kaum mindern.

 

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Teresa Medeiros: The Bride and The Beast

Gwendolyn Wilder ist eine nüchterne junge Dame von schlichtem Äußeren, die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie hält nichts von den Geschichten der eingeschüchterten Dorfbewohner, die davon überzeugt sind, dass auf der verfallenen Burg Weycraig auf dem Berg seit kurzem ein Drache haust, der gekommen ist, sich an ihnen zu rächen. Vor Jahren war der Laird der MacCullough und seine Familie wegen Beteiligung an dem Autstand um Bonnie Prince Charlie von britischen Soldaten hingerichtet worden und die Dorfbewohner waren ihrem Laird nicht zu Hilfe gekommen. Außerdem heißt es, dass einer der Einwohner von Ballybliss den Laird für einen Judaslohn von 1000 Pfund verraten haben soll.
Gwendolyn, die als Kind eine Schwäche für den jungen Sohn des Laird hatte, den freundlichen Bernard, hat ihr Leben dem Studium der Naturwissenschaften und der Pflege ihres Vaters gewidmet, der seit dem Tod seiner Frau nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Ihre Schwestern hingegen, alle drei Schönheiten, führen ein lustiges Leben. Eine neue Forderung des Drachen, diesmal nach 1000 Pfund, versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken - bis den leuten die glorreiche Idee kommt, dem Drachen ein Opfer zu bringen, das Drachen bekanntermaßen zu besänftigen vermag - eine Jungfrau! Und da Gewndoly in dem abgelegenen Dorf im schottischen Hochland weit und breit die einzige ist, hilft ihr alles Widerstreben nicht, sie wird gefesselt und in die Burg gebracht. Als die Dorfbewohner wieder fort sind, erhellt ein Blitz den Burghof und Gwendolyn wird ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich im Inneren der Burg. Sie hat es bequem und all ihre Wünsche werden von dem geheimnisvollen Wesen erfüllt, das sich ihr nie zeigt und sie stets im Schutz der Nacht besucht, doch sie kann nicht entkommen. Der Drache oder besser der Mann, der nach Weycraig gekommen war, sich an den Dörflern für den fünfzehn Jahre zurückliegenden Verrat zu rächen, weiß nicht so recht, warum er statt der 1000 Pfund auf einmal eine junge Frau erhalten hat. Um seine Pläne nicht zu gefährden, behält er sie bei sich - doch hätte er nie gedacht, dass ihm die nüchterne junge Frau bald schon soviel bedeuten könnte ...

Leider ist dieser Roman nicht so gut wie Breath of Magic - es fehlt ihm das gewisse Etwas. Zwar ist The Bride and The Beast sehr amüsant geschrieben, aber die Handlung ist leicht zu erahnen und mit Held und Heldin so richtig mitfiebern kann man auch nicht. Wer sich den Roman dennoch kaufen will, sollte auf jeden Fall die Taschenbuchausgabe abwarten, denn knapp $16 für das Hardcover sprengen das Preis-Leistungsverhältnis aus den Fugen.

 

© by Ute-Christine Geiler, M.A.
21.08.03 19:06:50