Originals

Kinley MacGregor

 

Claiming the Highlander
Avon, 384 Seiten, $5.99, März 2002

Um den ständigen gegenseitigen Überfällen zwischen den Clans der MacAllister und MacDouglas ein für alle Mal ein Ende zu setzen, wiegelt die eher unscheinbare Maggie ingen Blar die Frauen ihres Clans gegen die Männer auf - quasi als schottische Lysistrata. Solange sie nicht Frieden schließen gibt es weder Essen noch Sex. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Männer nicht begeistert und nach wenigen Tagen reagieren sie ziemlich sauer. Auch die scheinbar geniale Idee ihres Laird Lochlan MacAllister, seinen Bruder Braden, von dem es heißt, dass ihm keine Frau widerstehen kann, zu den Frauen zu schicken, um sie umzustimmen, findet bei den Männern keinen Anklang - sie sind empört und nehmen ihrerseits Lochlan als Geisel. Braden hat nur wenige Tage Zeit, die Sache aus der Welt zu schaffen und die Frauen dazu zu bringen, wieder in Küche und Bett zurückzukehren. Also knippst er seinen nicht unbeträchtlichen Charme an und richtet ihn auf Maggie. Die liebt Braden schon von Kindesbeinen an, doch bislang hat er sie keines Blickes gewürdigt. Daher ist sie fest entschlossen, sich nicht erweichen zu lassen, auch dann nicht, als Braden darauf beharrt, sie auf ihrer Reise zu den MacDouglas zu begleiten, deren Frauen sich von Maggies Plan ebenfalls haben überzeugen lassen. Maggies Willenskraft wird einer harten Probe unterzogen, denn Braden merkt recht schnell, was für einen Schatz er da beinahe übersehen hätte ...

Ein netter Roman aus dem mittelalterlichen Schottland mit einer originellen Story - wenn auch nicht Kinley MacGregors Meisterstück, so doch ein durchaus empfehlenswertes Buch für ein paar schöne Stunden.

 

 

Born in Sin
Avon, 372 Seiten, $5.99, März 2003

Eigentlich hatte der so kampferprobte wie gefürchtete Ritter Sin MacAllister geschworen, nie wieder nach Schottland zurückzukehren, aber nun verlangt sein König von ihm sogar, dass er eine Schottin heiratet. Als er aber erst einmal die so hübsche wie verständige Callie vom Clan der MacNeely kennen gelernt hat, ist er ernsthaft in Versuchung geführt. Denn schließlich ist Callie die einzige Frau, die sich von seiner finsteren Miene und seinem schrecklichen Ruf nicht im Geringsten einschüchtern lässt. Callie fühlt sich unwiderstehlich zu dem allseits gefürchteten Ritter hingezogen - außer ihr scheint niemand den liebenswerten Mann hinter der harschen Maske zu erkennen. Als der König sie mit Sin vermählt, hat sie so keine Einwände, wenn sie auch fürchtet, dass ihr Clan ihn nicht begeistert als neuen Herrn empfangen wird. Was sie nicht ahnt, ist, dass Sin in Wahrheit gar kein Engländer ist, sondern einen schottischen Vater hatte. In Schottland angekommen, schlägt Sin wie erwartet unverhohlene Feindschaft entgegen. Während sich Callie der Aufgabe widmet, Sins unsichtbare Wunden zu heilen, fällt es dem immer schwerer, den Reizen seiner liebenswerten Frau zu widerstehen. Wegen all der schrecklichen Dinge, die er in seinem Leben zu tun gezwungen war, meint er, ihrer und des Glückes ganz allgemein unwürdig zu sein. Während die beiden noch mit ihren Gefühlen ringen, zieht bereits neues Unheil am Horizont auf, als ein schottischer Rebell aus dem Clan MacNeely Überfälle auf Engländer zu verüben beginnt ...

Dieser Roman ist einfach wunderschön - eine praktisch veranlagte, vernünftige Heldin und ein herrlich düsterer, gequälter Held vor der Kulisse des mittelalterlichen Schottlands - so macht Romance-Lesen Spaß. Bleibt nur noch zu wünschen, dass diese Autorin alsbald auch einen deutschen Verleger findet.
Anmerkung: Das ist inzwischen geschehen - dieser Roman wird im Laufe des  Jahres 2004 bei Bertelsmann-Blanvalet erscheinen.

 

 

A Pirate of her own
Harper Romance, 307 Seiten, $5.99

Der berüchtigte Pirat, der überall nur der Seewolf genannt wird, hat sich darauf verlegt, von ber britischen Marine zwangsrekrutierte Amerikaner zu befreien. Für die träumerisch veranlagte Serenity James ist das ein Stoff, aus dem Helden gemacht sind. So veröffentlicht sie in der Zeitung ihres Vaters einen glühenden Artikel, in dem sie alle Gerüchte, die ihr so über den Seewolf zu Ohren gekommen sind, zusammenträgt. Leider liegt sie damit zu dicht an der Wahrheit, jedenfalls für Morgan James Geschmack. Der gut aussehende Fremde, der eines Tages in die kleine Redaktion hereinschneit, entspricht so genau ihrem Bild von einem Traummann, dass es Serenity die Sprache verschlägt (was die Bedeutsamkeit dieses Ereignisses hervorhebt). Bald schon erkennt Morgan, dass die hübsche junge Frau die Autorin des Artikels ist und keine Ahnung hat, wer oder sogar dass er sich hinter dem berühmten Piraten verbirgt. Ruhigen Gewissens kann er wieder in See stechen, doch da taucht plötzlich Morgans Freund auf dem Schiff auf, der Serenity entführt hat, weil sie sich in Gefahr befand, da auch der so hartnäckige wie brutale und rücksichtslose Hayes dem Irrtum erliegt, sie wüsste etwas über den Seewolf. Nun muss sie an Bord bleiben, bis Hayes aus der Gegend verschwunden ist. Serenity bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen und aus ihrer Zeit an Bord des Piratenseglers das beste zu machen. Alles wäre jedoch viel einfacher, gäbe es da nicht den aufreizenden Kapitän. Dem wiederum fällt es von Mal zu Mal schwerer, Serenitys Reizen zu widerstehen ...

Eine etwas konfuse Handlung, irgendwie nicht ganz nachvollziehbar und zum Teil sprunghaft agierende Charaktere nehmen dem in Ansätzen vielversprechenden Roman viel von seinem Charme. Eigentlich schade, denn aus der guten Idee hätte man durchaus ein rundum schönes Buch machen können.

 

 


© by Ute-Christine Geiler, M.A.
18.06.03 21:29:19