Link, Charlotte: Das Haus der Schwestern

Goldmann TB 44436, 600 Seiten, 1997

ISBN 3-442-44436-5

Covertext: Eigentlich war die Weihnachtsreise ins Hochmoor von Yorkshire als Geburtstagsgeschenk gedacht - und als letzter Versuch zur Rettung einer zerrütteten Ehe. Doch für das deutsche Ehepaar Barbara und Ralph Amberg läuft von Anfang an alles schief. Bereits in der ersten Nacht schneidet ein Schneechaos das von ihnen gemietete Westhill House von der Außenwelt ab. Ruhelos und getrieben, durchstöbert Barbara die Räume des alten Farmhauses und sieht sich plötzlich mit der Lebensgeschichte jener Frau konfrontiert, der Westhill House einmal gehört hat: Frances Gray. Eine Frau, die so entschlossen, unabhängig und widersprüchlich war, dass sie ihrer Zeit stets einen Schritt voraus schien. Die sich immer nahm, was sie wollte, und die tat, was sie allein für richtig hielt - gegen alle Konventionen und manchmal sogar gegen die eigenen Gefühle. Eine Frau, die für die Menschen, die sie liebte, alles riskierte, die aber zur Ehe mit dem einzigen Mann in ihrem Leben nicht den Mut fand. Eine Frau, die weder Tod noch Teufel fürchtete - nur den Verlust der Heimat. Bis sie sich eines Tages mit einem dramatischen Handstreich aller Bedrohungen entledigte. Und Schuld für den Rest ihres Lebens auf sich lud.
Wie in Trance taucht Barbara beim Lesen in ein beklemmendes Geflecht aus Liebe und Hass, Verachtung, Abhängigkeit und unbändigen Freiheitswillen. Mehr und mehr identifiziert sie sich mit Frances, entdeckt Parallelen, blickt in die Abgründe ihrer eigenen Seele. Und schließlich ist eine Entscheidung unausweichlich, die nicht nur Barbaras Leben radikal verändern wird, sondern auch das Schicksal von Frances Gray vollendet ...

Man taucht ebenfalls in die anfangs interessante Lebensgeschichte einer eigenartigen Frau ein. Aber der offene Schluß ist da nur das ungenügende Ende einer Geschichte, die man nicht unbedingt gelesen haben muss. Die Hauptcharaktere sind nicht besonders liebenswert und öfter als nötig fragt man sich: Warum macht sie/ er jetzt DAS? Keine leichte Kost! Historisch interessant, aber sonst nur bedingt empfehlenswert!

 


© Katja, 20.12.2001
Letzte Änderung: 15.02.02 20:53:11