Lindsey, Johanna: Wildes Herz

"Savage Thunder" (1989)

Heyne TB 01/8065, 363 Seiten, DM 12,90, 1991

ISBN 3-453-04567-X

Fortsetzung von "Wild wie der Wind"

Der faszinierende Halbindianer Colt Thunder wird von der jungen Herzoginwitwe Jocelyn Fleming als Reiseleiter und Scout mit dem Hintergedanken, ihn in ihr Bett zu locken, eingestellt.

Jocelyn Fleming ist - obwohl verwitwet - noch immer unberührt, weil ihr Mann, ein älterer Herzog mit viel Geld und bösen Verwandten, nach einer Krankheit nicht in der Lage war, die Ehe zu vollziehen. Die platonische Ehe war dennoch sehr glücklich, weil beide Ehepartner eine tiefe Freundschaft verband. Aber nun ist der Herzog gestorben und seine Witwe ist zwar über jede Vorstellung hinaus reich aber ständig auf der Flucht vor den geldgierigen Verwandten, die ihr die Erbschaft neiden. Nach einer ausgedehnten Weltreise landet Jocelyn samt ihrem Tross (Koch, Zofe, Eskorte, Gesellschafterin) schließlich im Wilden Westen, wo sie nur das beherzte Eingreifen des attraktiven Halbbluts Colt Thunder vor ernsthaftem Schaden bewahrt, als - durch einen Hinterhalt ihrer Verfolger verursacht - ihre Pferde mitsamt der Kutsche druchgehen. Sofort erliegt Jocelyn dem Zauber dieses abweisenden Mannes, der leider nach üblen Erfahrungen der Vergangenheit absolut nichts mehr mit weißen Frauen zu tun haben will. Aber Jocelyn hat beschlossen, dass sie mit Colt Thunder die Freuden der Liebe entdecken möchte, weshalb sie hartnäckig ihr Ziel verfolgt, ihn als Scout zu engagieren. Colt, der eigentlich nur seinen Halbbruder Billy nach Hause holen soll, findet die Herzogin zwar nahezu unwiderstehlich, aber er ist fest entschlossen, ihr fernzubleiben und ihre großzügigen Angebote abzulehnen. Nur weil er sich Sorgen um ihre Sicherheit macht und in die gleiche Richtung wie sie reisen muss, gibt er schließlich doch nach und übernimmt die Reiseleitung. Allerdings versucht er dabei, Jocelyn nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen, was diese zu immer waghalsigeren Manövern provoziert, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Es kommt wie es kommen muss: Jocelyn setzt sich durch und beide erleben gemeinsam ungeahnte Freuden. Aber dann tauchen die alten Feinde wieder auf und bringen die junge Witwe in Lebensgefahr ...

Auch mit diesem überaus gelungenen Roman stellt Johanna Lindsey unter Beweis, warum sie zu den besten Autorinnen dieses Genres zählt. In dem romantischen Western kommt niemals Langeweile auf, die Konflikte überfordern die Gutgläubigkeit des Lesers nie und die Geschichte zieht den Leser in ihren Bann bis zur letzten Seite. Was für ein Held! Welche Romantik! Kurz - man wird einfach gut unterhalten und deshalb kann man diesen Liebesroman guten Gewissens empfehlen.


Letzte Änderung: 30.11.98 11:50:38