Lindsey, Johanna: Sündige Liebe

"Glorious Angel" (1982)

Heyne TB , 226 Seiten, 1985

im Heyne-Sammelband "Kämpfe des Herzens" (April 1999) erschienen, DM 10,00

ISBN 3-453-14826-6

Die Waise Angela verliebt sich in den Sohn ihres väterlichen Gönners, den gutaussehenden Bradford Maitland - eine Liebe ohne Zukunft?

Seit ihrer Jugend liebt Angela Sherrington den attraktiven Nachbarssohn Bradford, der aber keine besondere Notiz von ihr zu nehmen scheint. Erst als sein Vater die mittellose Waise unter seinen Schutz nimmt und sie auf eine teure Mädchenschule im Osten schickt, machen seine Verwandten den fern der Heimat arbeitenden Bradford auf die vermeintliche Geliebte seines Vaters aufmerksam. Eines Tages bemerkt die zur Schönheit erblühte Angela während eines Spaziergangs ihren Schwarm, wie er gerade leicht betrunken ein Bordell betritt. Sie gibt dem übermächtigen Impuls nach und folgt ihm, korrigiert seine Meinung, sie wäre eine Hure, nicht und lässt sich von ihm verführen. Danach flieht sie unter Schock, ihre ramponierte Kleidung mit seiner kostbaren Weste verdeckt. Aus dem tiefen, erholsamen Schlaf nach diesem unglaublich intensiven Liebesspiel erwachend muss der faszinierte Liebhaber verstört feststellen, dass seine leidenschaftliche Geliebte spurlos verschwunden ist. Niemand scheint die mysteriöse Fremde zu kennen oder gesehen zu haben, so dass Bradford in seiner Verzweiflung schließlich einen Detektiv auf sie ansetzt. Als Angela, die sich nur langsam von dem Schock ihrer leidenschaftlichen Entjungferung erholt hat, in die Ferien fahren möchte, wird sie auf dem Bahnhof wegen Diebstahls (Bradfords Weste) verhaftet, dann von dem Geliebten ausgelöst und anschließend in ein Landhaus entführt. Dort gelingt es dem jungen Mann nur aufgrund seiner großen Zielstrebigkeit, die begreiflicherweise tobende Geliebte zu besänftigen, dann aber können beide ihre leidenschaftliche Affäre genießen. Man trennt sich und wieder taucht Angela unter, diesmal aber für immer, denn Bradford hat nach wie vor keine Ahnung, wer sie wirklich ist. Erst anlässlich eines Besuches zu Hause findet er in dem Schützling seines Vaters die vermisste Geliebte wieder, aber glücklich macht ihn das nicht, denn noch stehen zuviele Fragen im Raum: Ist sie wirklich die Geliebte seines Vaters oder vielleicht sogar seine eigene Halbschwester?

Wie anhand der kurzen Zusammenfassung sicher schon zu erkennen, handelt es sich hier wieder mal um den faszinierenden Beweis, dass Johanna Lindsey es fertigbringt, aus einer albernen Story eine immerhin gut durchschnittliche Liebesgeschichte zu fabrizieren. Wen die unlogische Story nicht abgeschreckt hat, der sei ermutigt, diesem mit dem üblichen Können erzählten Liebesroman eine Chance zu geben.


Letzte Änderung: 02.04.99 18:44:58