Originals

Sherrilyn Kenyon
a.k.a.
Kinley MacGregor (Historicals)

 

Dance with the Devil
St. Martin's, 343 Seiten, $6.99, Dezember 2003

 Zarek ist wohl der düsterste der so genannten Dark Hunters - immer wieder rebelliert der von Hass zerfressene gegen die ihm auferlegten Regeln, sodass er immer wieder aufs Neue in seine einsame Heimat in Alaska zurückkehren muss. Jetzt will Artemis, die Schöpferin der Dark Hunters ihn zum Tode verurteilen, was im Falle der unsterblichen Dark Hunter ein ewiges Leben im Nichts bedeutet, also unvorstellbare Qualen. Ash, der älteste Dark Hunter verlangt von Artemis, dass sie zuvor feststellen lässt, ob Zarek schuldig ist. Widerstrebend willigt die Göttin ein - das Urteil soll Astrid fällen, eine der Töchter der Göttin der Gerechtigkeit. Dazu muss sie - ihres Augenlichts beraubt - mit Zarek zusammen während eines tagelangen Schneesturmes in einer einsamen Hütte hausen. Zarek reagiert zunächst gewohnt ruppig, aber zu der wunderschönen jungen Frau, die ihm gegenüber so freundlich und gefährlich vertrauensselig ist, kann er nicht nur grob sein. Er ahnt jedoch nichts davon, dass sie in Wahrheit göttlicher Abstammung ist.
Astrid erkennt bald, dass Zarek nie begangen haben kann, was ihm vorgeworfen wird - den Tod Unschuldiger verursacht zu haben. Zarek, der einst Prügelknabe im alten Rom war, hat nie Güte erfahren, sehnt sich aber nach nichts mehr, und so verliebt er sich schließlich fast gegen seinen Willen in Astrid, die seine Gefühle prompt erwidert. Doch ehe die beiden ihr Glück finden können, gilt es nicht nur die schier übermächtige Göttin der Jagd zu besänftigen, sondern auch noch das Böse zu bezwingen, das einmal mehr die Weltherrschaft an sich reißen will ...

Langsam werden Sherrilyn Kenyons Romane, die in der von ihr eigens erschaffenen Welt des mythologischen Mischmaschs spielen, immer besser - dieses neuste Werk aus der Feder der Ausnahmeautorin macht Spaß und weckt Appetit auf mehr.

 

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Night Embrace
St. Martin's, $6.99, 408 Seiten, Juli 2003

In New Orleans wimmelt es nur so von allerlei Sagengestalten und Fabelwesen, von deren Existenz die normalen Sterblichen nichts ahnen. Vor den so genannten  Dämonen, besser (allerdings in grober Vereinfachung) als Vampire bekannt,  schützen die Menschen die Dark Hunter, eine Gruppe unsterblicher Krieger, die von Artemis, der griechischen Göttin der Jagd, rekrutiert werden. Für einen Akt der Rache eines unvorstellbaren Unrechts, das ihnen widerfahren ist, zahlen diese Krieger mit ihrer Seele und werden zu Geschöpfen der Nacht, die ähnlich wie die Dämonen von Blut leben und im Sonnenlicht sterben müssen. Einer dieser Dark Hunter ist Talon, früher ein keltischer Königssohn, jetzt aber haust er seit Jahrhunderten allein, nur übers Internet mit anderen Kriegern seines geheimen Bundes als Gesellschaft. Eines Nachts kommt er der unkonventionellen Künstlerin Sunshine zu Hilfe, wobei er verletzt wird. Sie nimmt ihn kurz entschlossen mit zu sich nach Hause, wo er schon bald wieder ganz der alte ist, da seine Wunden aufgrund seiner Unsterblichkeit schnell und spurlos heilen. Sunshine ist von ihrem "Retter" so fasziniert, dass sie prompt mit ihm eine Affäre beginnt. Dadurch jedoch bringt sie sich weiter in Gefahr, denn nun haben es die Feinde Talons und der Dark Hunter allgemein auf sie abgesehen, was wiederum zur Folge hat, dass sie zu ihrem Schutz mit ihm zusammen an einem sicheren Ort untertaucht. Dort verlieben sich die beiden, doch ihre Beziehung scheint hoffnungslos ...

Die Romane dieser dem Anschein nach auf unzählige Teile ausgelegten Serie löst zwar sicher nicht in jeder Seele Begeisterungsstürme aus, verdient aber immerhin Punkte für Originalität. Für den europäischen Geschmack vielleicht zuweilen übertrieben und mit Fabelwesen übervölkert, sind Sherrilyn Kenyons Bücher jedoch unbestritten eine Abwechslung im Einheitsbrei, der sonst den Markt beherrscht. Für all jene, die schon immer wissen wollten, was dabei herauskommt, wenn man Harry Potter mit einem leidenschaftlichen Liebesroman kreuzt, ist dieser Roman auf jeden Fall ein Muss.
Von dem Rest einmal abgesehen wartet Night Embrace mit einer vorhersehbaren, dennoch aber recht netten Liebesgeschichte auf.

 

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Fantasy Lover
St. Martin's, 304 Seiten, $6.50, 2002

Da ihr Sexleben nicht existent ist, bekommt die zurückhaltende Sextherapeutin Dr. Grace Alexander von ihrer Freundin ein Buch geschenkt, in dem ein echter Sexgott aus dem alten Griechenland per Fluch gefangen ist, verpflichtet, jeder Frau, in deren Besitz es gelangt und die die vorgeschriebenen Worte spricht, einen Monat lang sexuell jeden Wunsch zu erfüllen. Das hält Grace zwar für Humbug, lässt sich aber dazu hinreißen, die Sache einmal zu testen - und schwupps, schon sitzt in ihrem Schlafzimmer Julian, ein wunderschöner (da Sohn Aphrodites) griechischer Halbgott, bereit, ihr zu Diensten zu sein. Doch Grace hat nicht vor, so einfach mit einem wildfremden Mann, Sexsklave hin oder her, ins Bett zu steigen. So kleidet sie Julian, zeigt ihm die Wunder der modernen Welt (es ist ein paar Jahrhundert her, seit er das letzte Mal erscheinen musste, um seine Pflicht zu tun) und versucht ihn näher kennen zu lernen, ein echtes Novum für den Adonis mit dem traurigen Schicksal. Natürlich bleibt dabei nicht aus, dass die beiden sich ineinander verlieben, doch Julians Zeit mit Grace verrinnt unaufhaltsam ...

Als erster Versuch in der von ihr erschaffenen Welt des mythologischen Mischmaschs, hat dieser Roman Sherrilyn Kenyons zwar originelle Ansätze, dümpelt aber sonst meist vor sich hin und vermag so in letzter Konsequenz  nicht zu überzeugen.

 

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© by Ute-Christine Geiler, M.A.
28.12.03 17:53:31