Originals

Linda Howard

 

MacKenzie's Mountain
Mira, 248 Seiten, $5.99, 1989

Die altjüngferliche Lehrerin Mary Elizabeth Potter hat eine neue Stelle in einer Kleinstadt in Wyoming angetreten. Bei der Durchsicht der Schulakten fällt ihr auf, dass einige Monte vor ihrer Ankunft der beste Schüler ihrer Klasse, ein gewisser Joe MacKenzie, seine schulische Laufbahn ohne Abschluss abgebrochen hat und von der Highschool abgegangen ist. Mary als Lehrerin aus Berufung kann das nicht einfach so hinnehmen und beschließt den Jungen kennen zu lernen, um ihn dazu zu bringen, wieder zur Schule zurückzukehren. Auf der schneebedeckten Bergstraße, die zum Haus der MacKenzies führt, hat Mary eine Panne und muss zu Fuß weitergehen - leider nur hat ihr Leben in Savannah sie nicht auf den Winter in Wyoming vorbereitet, weshalb sie viel zu leicht bekleidet ist. Aber Gottseidank erscheint wie vom Himmel gesandt ein Retter, der verschlossene Vater des Jungen. Wolf MacKenzie nimmt die verfrorene junge Frau mit nach Hause; während er ihr hilft, aus den nassen Sachen zu kommen, entdeckt er zu seinem Erstaunen unter der unauffälligen Kleidung eine bezaubernde Frau, der er nur mit Mühe widerstehen kann. Auch Mary fühlt sich zum ersten Mal in ihrem Leben zu einem Mann hingezogen und schon bald lernt sie den einsamen, verbitterten Mann und seinen Sohn lieben - doch Wolf ist fest entschlossen, sich von ihr fernzuhalten, denn in der kleinen Stadt wird er als Halbblut verachtet ...

Ein wundervoller Schmöker - ideal für einen regnerischen Nachmittag oder eine durchlesene Nacht. Eine zu allem entschlossene junge Frau bringt in das Leben eines verbitterten Mann mit ihrem Mut und eisernen Willen wieder Freude und Lachen - wie gesagt wundervoll!

 

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MacKenzie's Mission
Mira, 250 Seiten, $6.99, 1992, Neuauflage 7/2000

Joe Mackenzie, der Sohn Wolf Mackenzies, hat eine beispiellose Karriere bei der U.S. Airforce gemacht. Er ist ein Held, sieht gut aus und ist deshalb ausgesprochen beliebt bei den Damen. Deshalb findet er die kühle Gelassenheit, mit der ihn die neue Mitarbeiterin in dem ihm unterstellten geheimen Projekt in der Wüste von Nevada zum Test des neuentwickelten Militärflugzeuges Night Wing begegnet ausgesprochen befremdlich - besonders da Caroline Evans ihn vom ersten Augenblick lang fasziniert. Entschlossen macht er sich ans Werk, die Schöne für sich zu erobern, ohne zu ahnen, was für einen Wirbelsturm der Gefühle er damit entfesselt. Denn Caroline ist insgeheim von dem Macho in Uniform durchaus angetan, nur fehlt ihr jegliche Erfahrung. Ihr hoher Intelligenzquotient schreckte bislang alle Männer ab, doch ein Joe Mackenzie ist aus anderem Holz gemacht als die meisten anderen Männer. Doch dann muss Joe entdecken, dass jemand versucht, das Porjekt zu sabotieren und in ihm wächst ein schrecklicher Verdacht ...

Die Geschichte von Joe Mackenzie hält nicht ganz, was sie verspricht (was aber an den hohen Erwartungen liegen kann), ist aber trotzdem immer noch wirklich lesenswert.

 

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Mackenzie's Pleasure
Silhouette Intimate Moments, 241 Seiten, $ 3.99, 1996,
(vergriffen, Neuauflage demnächst oder in "The Mackenzie Family", das kostet aber schlapp 20 DM)

Zane Mackenzie, Leiter einer SEAL-Truppe, einer Spezialeinheit der U.S.-Navy, erhält den Auftrag, die Tochter des amerikanischen Botschafters in Athen, aus den Händen libyscher Terroristen zu befreien. Zu seiner Überraschung stellt sich Barrie Lovejoy, die sehr behütet als Augapfel ihres Vaters aufgewachsen ist, als mutige junge Frau heraus, die in keiner Weise anspruchsvoll oder hochmütig ist. Seit der starke, einfühlsame SEAL in das Zimmer eingedrungen ist, in dem sie nackt und misshandelt, aber nicht vergewaltigt, gefangen gehalten wurde, und ihr sein Hemd gegeben hat, da er gespürt hatte, wie peinlich ihr ihre Nacktheit war, gehört ihm ihr Herz. Die Flucht gelingt, wenn auch nicht ganz so, wie ursprünglich geplant, denn Zane und Barrie müssen einen Tag in einem Versteck im Hafen verbringen. In dieser Zeit kommen sie sich näher, sehr nahe - doch wird ihre Liebe, die unter so ungewöhnlcihen Umständen gewachsen ist, Bestand haben, wenn sie wieder in ihr normales Leben zurückkehren?

Ein würdiges Sequel zu den beiden Vorläufern. Selten habe ich ein Contemporary mehr verschlungen. Besonders die Charaktere von Held und Heldin sind wunderbar gelungen. Ein echtes Meisterwerk!

 

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A Game of Chance
Silhouette, 242 Seiten, $4.50, August 2000

Chance Mackenzie führt ein gefährliches Leben. Die Frauenherzen fliegen ihm nur so zu, doch er will nicht mehr als kurze Affären. Die einzigen Frauen, die ihm etwas bedeuten sind seine Adoptivmutter Mary, seine Schwester Maris und seine kleine Nichte Nick sowie seine Schwägerinnen. Das ändert sich, als er zufällig auf Sunny Miller stößt, eine junge Frau, die die Tochter eines der meistgesuchten Terroristen weltweit ist. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, damit er sie im Kampf gegen ihren Vater als Waffe einsetzen kann, arrangiert er, dass Sunny Miller nach einer inszenierten Notlandung mit ihm in einem einsamen Canyon landet, der mitten in der Wüste lebt. Dort müssen sie ausharren, bis Hilfe naht (die natürlich so lange nicht naht, bis Chance sein ziel erreicht hat). Dass er sich von Beginn an unwiderstehlich zu Sunny hingezogen fühlt, eine Anziehung, die auch sie spürt, erleichtert ihm die Sache sehr - und macht alles sehr viel komplizierter, denn bald schon hat Sunny mit ihrem unerschütterlichen Lebensmut sein Herz erobert. Doch seine Gefühle ändern nichts daran, dass er nur über sie an ihren Vater herankommen kann ...

Sie hat es geschafft - Linda Howard hat eine wundervolle Romanreihe geschrieben. Alle vier Category-Romances sind einzigartig, jeder Teil auf seine Art. Es geschieht nur selten, dass inerhalb einer Reihe eine so hohe Qualität kontinuierlich gehalten wird. Das Warten hat sich gelohnt!
Sunnys Charakter ist mit soviel Fingerspitzengefühl angelegt, dass sie die ideale Ergänzung für Chance ist, der ihrer Liebe voll und ganz würdig ist.

 

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Heart of Fire
Pocket Books, 309 Seiten, $5.99, 1993
(z.Zt. vergriffen, aber bei UBS zu haben)

Jillian Sherwood, eine ambitionierte junge Archäologin ist entschlossen, den Namen ihres Vaters, eines brillianten Archäologen, der bei seinem vergeblichen Versuch, eine sagenhafte, versunkene Stadt im Gebiet des Amazonas zu entdecken, gestorben ist, von dem Schandfleck der Spinnerei reinzuwaschen - schließlich leidet auch ihre berufliche Karriere unter dem Stigma, das dem Namen Sherwood anhaftet. Als sie im Nachlass ihres Vaters eine Kopie der Karte und eine verschlüsselte Wegbeschreibung findet, gibt es kein Halten mehr - auch wenn das bedeutet, sich mit ihrem unsympathischen Halbbruder und dessen zwielichtigen Kumpan einzulassen. Und sogar auch, wenn das bedeutet, der Anmache des ein bisschen zu sehr von scih überzeugten Ben Lewis ausgesetzt zu sein, der nun einmal leider wegen seiner Erfahrung der beste Führer durch den südamerikanischen Dschungel ist. Ben fühlt sich sofort zu der unnahbaren, ein bisschen rechthaberischen jungen Frau hingezogen. Außerdem macht ihm nichts mehr Freude, als sie in Rage zu bringen und ihre Leidenschaft zu schüren ... Darin ist er sehr gut, bis sie wider Erwarten tatsächlich die Stadt entdecken - doch wenn sie tatsächlich auch noch das riesige Herz aus Feuer, einen sehr seltenen roten Diamnaten, finden, dann ist Jillian plötzlich in großer Gefahr. Ben setzt alles daran, die Frau, die seinen Körper in Flammen setzt und die als einzige seinem Herz gefährlich werden kann, in Sicherheit zu bringen ...

Genau das Richtige für alle Fans des Filmes "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" - Ein Abenteurer und eine unerschrockene junge Wissenschaftlerin im Dschungel auf der Suche nach einem unglaublichen Schatz. Spannend, unterhaltsam, romantisch - was will man mehr?

 

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Now You See Her
Pocket Books, 362 Seiten, $6.99, 1998

Die junge Künstlerin Paris Sweeney führt ein zufriedenes ruhiges Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, bis sie eines Tages beginnt, Geister zu sehen. Begreiflicherweise ein Schock - und etwas, über das man nicht gerne spricht. Da das Leben mit dieser Gabe leichter in der Großstadt zu ertragen ist (man kennt die Geister nicht persönlich) zieht sie schließlich nach New York. Aber auch das hilft nicht so, wie sie es sich erhofft hatte - immer ist ihr kalt, sie kann nicht mehr die zarten Landschaftsbilder malen, für die sie berühmt ist, sondern ungestüme Farbkompositionen, die sie selbst nicht recht mag. Dass Ampeln immer auf grün für sie schalten, wenn sie kommt, oder dass immer für sie ein Parkplatz frei wird, verblasst daneben und erleichtert außerdem das Leben ungemein. Aber dass sie sich ausgerechnet in Richard, den beinahe Ex-Mann der Galeriebesitzerin, die ihre Bilder vertreibt, verlieben muss, das fehlt ihr gerade noch. Trotzdem kann sie ihm nicht widerstehen, denn nur in seiner Nähe wird ihr wirklich warm. Besonders als sie mit einem Mal beginnt, schlafwandelnd Bilder von Gewaltverbrechen zu malen, braucht sie ihn. Doch dann malt sie das Bild einer ermordeten Frau, Richards Frau ...

Ein spannender Thriller mit einer wundervoll romantischen Liebesgeschichte, der einen bis zur letzten Seite gefangen hält.

 

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Diamond Bay
Mira Books, 250 Seiten, $5.99, 1987

Als Rachel einen bewusstlosen, angeschossenen Mann auf dem Strand unweit ihres Hauses findet, weiß sie irgendwie, dass sie ihn selbst gesund pflegen muss, wenn er überleben soll. Entschlossen macht sie sich ans Werk und wirklich, nach ein paar Tagen wacht der Fremde in ihrem Bett auf. Aber damit beginnen ihre Probleme erst, denn Kell Sabin steckt in ernsthaften Schwierigkeiten. Fürs erste, bis er sich ganz erholt hat, muss er weiter bei Rachel in ihrem Haus bleiben, bevor er sich daran machen kann, die Verräter in seiner eigenen Spionage-Abteilung zu entlarven. In der ungestörten Zweisamkeit in dem kleinen Haus erliegen Rachel und Kell rasch der erotischen Spannung zwischen ihnen, sie verlieben sich in einander, aber dann holt Kells Vergangenheit sie ein und Rachel gerät in Gefahr ...

Ein Thriller aus dem Agenten-Milieu in typischer Linda-Howard-Manier - romantisch und spannend. (Bereits bei CORA erschienen)

 

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White Lies
Mira Books, 250 Seiten, $5.50, 1988

Jay Granger hat einen schrecklichen Tag hinter sich - sie hat ihren Job verloren. Zu allem Überfluss tauchen dann auch noch zwei FBI-Beamte auf und behaupten, vermutlich ihr geschiedener Mann läge schwerverwundet in einem Militärkrankenhaus und man bräuchte sie, um ihn zu identifizieren, da er schlimme Gesichtsverletzungen bei einer Explosion davon getragen hat. Da sich zwei Personen am Ort der Explosion aufhielten, der eine Steve, der andere ein wichtiger FBI-Mann, weiß keiner, welcher von beiden überlebt hat. Widerwillig lässt sich Jay überreden mitzukommen. Der Schwerverwundete ist nicht wiederzuerkennen, aber sie fühlt sich seltsam mit ihm verbunden. Sie erklärt, gedrängt von den Männern vom FBI, es handele sich bei dem Mann um ihren Ex-Gatten. Da der Kranke auf ihre Nähe positiv reagiert, überredet man sie, auch weiter bei ihm zu bleiben. Da sie keinen Job mehr hat und das Geld gut gebrachen kann, dass man ihr als Entschädigung bietet, lässt sich Jay darauf ein. Während der langen Zeit der Rekonvaleszenz wird der Mann ihr immer wichtiger, auch wenn in ihr die Zweifel wachsen, ob es sich bei dem Schwerverwundeten wirklich um den leichtlebigen Steve handelt. Aber wenn sie erklärt, es sei nicht Steve, würde man sie nicht mehr in seine Nähe lassen, ein Gedanke, der Jay unterträglich ist. Auch als der Mann sein Bewusstsein wiedererlangt, ändert sich nichts, denn er kann sich an nichts erinnern - und ganz gewiss nicht daran, ein solcher Idiot gewesen zu sein, eine so wunderbare Frau wie Jay laufen zu lassen. Als ihm nach einer Augenoperation die Verbände abgenommen werden und sie ihm das erste Mal in die Augen sieht, erkennt Jay, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben - aber wenn sie die Wahrheit enthüllt, dass es sich nicht um Steve handelt, dann bringt sie den Mann, den sie lieben gelernt hat, in ernsthafte Gefahr ...

Auch dieser Roman bietet Spannung und Romantik gleichermaßen - besser geht es nicht.

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Midnight Rainbow
Mira Books, 249 Seiten, $5.50, 1986

Eigentlich hatte Grant Sullivan, genannt "Der Tiger", sich ausgebrannt aus dem gefährlichen Geschäft zurückgezogen, doch als sein alter Freund Kell Sabin ihn bittet, die entführte Millionärstochter von dem Anwesen im Dschungel zu befreien, kehrt er noch einmal in die Welt der Agenten zurück, in der Erwartung eine vollkommen verängstigte junge Frau vorzufinden - statt dessen scheint sich Jane in den Händen ihres Entführers recht wohl zu fühlen, was bedeutet, dass sie entweder verdorben ist oder nur Stroh im Kopf hat. Dass keines von beidem der Fall ist, merkt Grant rasch während seiner Rettungsaktion - Jane ist zäher als sie aussieht und verwöhnt oder gar eingebildet ist sie genausowenig. Darum ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass Grant sich mehr und mehr zu ihr hingezogen fühlt und auch Jane findet den rauen Charme des verschlossenen Mannes unwiderstehlich ...

Midnight Rainbows fügt sich in puncto Qualität lückenlos in die Agenten-Roman-Reihe von Linda Howard ein - Lesevergnügen pur.

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Sarah's Child
Silhouette, 249 Seiten, $3.99, 1985 - out of print

Die zierliche Sarah liebt seit jeher Rome Matthews, den Mann ihrer besten Freundin. Sie hat jede Hoffnung auf persönliches Glück aufgegeben und sich ganz ihrer Karriere gewidmet. Doch dann passiert das Unfassbare - Sarahs Freundin und ihre beiden Söhne sterben bei einem Verkehrsunfall. Völlig zerstört bleibt Rome zurück. Sarah tröstet ihn so gut es geht. Als Rome, der Schuldgefühle hat, weil er sich noch während er verheiratet war schon nach Sarah gesehnt hat, sie bittet, seine Frau zu werden, nimmt sie seinen Antrag an. Allerdings hat Rome eine Bedingung - nach dem Tod seiner beiden Söhne möchte er nie wieder Kinder haben. Damit erklärt sich sarah nur schweren Herzens einverstanden, aber sie kann Romes Gefühle verstehen. Doch dann wird sie unbeabsichtigt doch schwanger ...

Diesem Roman merkt man sein Alter an - der Held hat Ecken und Kanten und ist ein bisschen sehr von sich eingenommen. Er wirkt nicht vollkommen sympathisch. Ansonsten ist dieser Liebesroman ganz im Stil der Achtziger Jahre recht nett.

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Almost Forever
Mira Books, 248 Seiten, $5.99, 1986

Die schüchterne Claire Westbrook hat ihre gescheiterte Ehe noch nicht ganz verwunden, als Max Conroy wie ein Ritter in strahlender Rüstung in ihr Leben tritt - oder besser gesagt drängt. Denn ein Nein akzeptiert der ans Siegen gewöhnte Mann nicht so einfach und nur zögernd nur fasst sie Vertrauen. Je näher sie ihn kennen lernt, desto mehr schmilzt ihr Widerstand und schließlich beginnt sie sogar wieder an das Glück zu glauben, als die Nachricht wie eine Bombe einschlägt, dass Max sich nur an sie herangemacht hat, um an vertrauliche Informationen, die er für eine feindliche Übernahme der Firma, in der sie als Chefsekretärin arbeitet, benötigte. Verletzt zieht sie sich von ihm zurück und Max muss jetzt Himmel und Hölle in Bewegung setzen, die Frau, der sein Herz gehört, zurückzugewinnen und seinen Fehler wieder gutzumachen ...

Ebenso wie Sarah's Child, der erste Teil der Firmen-Serie, ist auch dieser Roman spürbar nicht mehr ganz zeitgemäß. Wenn man jedoch bereit ist, über kleinere Fehler wie arrogante Helden hinwegzusehen, ist der Roman insgesamt doch gelungen.

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The Touch of Fire
Pocket Books, 309 Seiten, $5.99, 1992

Annie Parker hat sich ihr Leben lang nur eines gewünscht: Ärztin zu werden. Ein Wunsch, der für eine Frau im Amerika des 19. Jahrhunderts schier unerfüllbar war. Aber mit Zähigkeit und dem festen Willen, allen Widerständen zum Trotz nicht aufzugeben, gelingt es ihr. Einmal fertig, muss sie jedoch feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, von der Bevölkerung akzeptiert zu werden, weswegen es sie in den Wilden Westen verschlägt, wo ärztliche Hilfe rar ist. In ihrer Praxis dort sitzt eines Tages Rafe McCay, der unschuldig wegen Mordes gesucht wird, aber wegen unglücklicher Umstände seine Unschuld nicht beweisen zu können glaubt. Ein Kopfgeldjäger, der ihm dicht auf den Fersen ist, hat ihn angeschossen, so dass er jetzt Annies Hilfe braucht. Sobald er ihre Hände auf seiner Haut spürt, erwacht jäh wildes Verlangen in ihm. Da er keine Zeit zu verlieren hat, ihre Hilfe aber auch weiter benötigen wird, entführt er Annie kurzerhand in eine verborgen liegende Hütte, wo er hofft, sich erholen zu können. In der Einsamkeit der Berge lernen sie sich näher kennen und Annie begreift, dass Rafe kein böser Mann ist, auch wenn er ein gesuchter Verbrecher ist. Sie wird seine Geliebte und begleitet ihn schließlich auf seiner Flucht, quer durch das wilde Land der Indianer ...

Tja, nachdem dies mein zweiter historischer Roman von Linda Howard war, maße ich mir das Urteil an, dass sie wohl nicht für Historicals geboren ist, denn auf diesem Gebiet vermag sie einfach nicht zu überzeugen. Ihre Helden sind viel zu dominant und die Heldinnen zu schicksalsergeben. Der Held hat das Taktgefühl einer Dampfwalze und die Heldin nimmt das einfach hin - damit kann man heutzutage keine Historical-Leserin hinter dem Ofen vorlocken, und vor zehn Jahren auch schon nicht mehr. Dazu kommt in diesem Fall, dass die Story schwach ist - und der paranormale Quark mit den heilenden Händen der Heldin ist irgendwie lieblos an die Handlung angeklatscht. Auf The Touch of Fire kann man getrost verzichten.

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Lady of The West
(Harlequin, 1999)

Die junge Victoria Waverly fährt schweren Herzens aus dem vom Krieg gebeutelten Süden in den Wilden Westen, bereit mit dem ihr unbekannten Rancher Frank McLain eine Ehe einzugehen, um ihre Familie vor dem Hungertod zu retten und ihrer leicht debilen Schwester ein sicheres Zuhause zu schaffen. Dass es sich bei ihrem zukünftigen Mann um einen gemeinen Verbrecher handelt, der den ursprünglichen Eigentümer und seine Frau vor Jahren umgebracht hat, ahnt sie nicht. Genauso wenig wie, dass der attraktive Jake, einer der Cowboys ihres Mannes, der Sohn des Ermordeten ist, der sich geschworen hat, alles zu tun, um die Ranch wieder in seinen Besitz zu bringen. Allerdings hätte auch Jake sich nie träumen lassen, dass die feine Lady aus dem Süden seinem Herzen gefährlich werden könnte. Doch auch seine Gefühle für Victoria können ihn weder von seinem Racheplan noch von seinem Ziel abbringen. Dann stirbt Frank McLain und die neue Besitzerin der Ranch ist seine junge Witwe. Es gibt nur einen Weg für Jake doch noch in den Besitz des Landes seines Vaters zu kommen - die Heirat mit Victoria ...

Der erste Historical von Linda Howard, den ich gelesen habe - eine Western-Schnulze mit einem gefühllosen Macho-Helden par Excellence und einer Heldin, die sich zu viel gefallen lässt, umrahmt von Keulenschlag-Romantik - das muss man nicht unbedingt gelesen haben!

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All The Queen's Men
Pocket Books, 373 Seiten, $7.50, 1999

John Medina hat ein Auge auf Niema Burdock, seit ihr Eheman Dallas bei einem Einsatz im Iran umgekommen ist. Schon vom ersten Moment an, als sie sich kennen gelernt haben, war John von der Frau seines Freundes fasziniert, doch Schuldgefühle haben ihn davon abgehalten, sich ihr zu nähern. Doch jetzt steht ein Einsatz an, in dem sie zusammenarbeiten müssen.
Niema macht John Medina keine Vorwürfe wegen dem, was vor fünf Jahren geschehen ist, denn sie gibt sich selbst die schuld. weil sie Dallas überredet hat, bei dem fatalen Einsatz mitzuarbeiten. Nach Dallas' Tod ist in ihrem Leben wenig Aufregendes geschehen, doch als sie John Medina wiedersieht, weiß sie, dass sich das ändern wird. Und wirklich, kurz darauf befindet sie sich mitten in einem gefährlichen Spiel ...

Nun, dieser Roman um den Geheimagenten John Medina und Niema Burdock hat mich nicht vom Hocker gerissen - dafür kommt bei aller Action die Romantik zu kurz. Dennoch ist die Story spannend genug, so dass das Buch trotzdem zu empfehlen ist.

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Duncan's Bride
Mira, 251 Seiten, $5.99, 1990

Reese Duncan braucht eine Frau. Um diese zu bekommen, setzt er eine brutal ehrliche Annonce auf - Gesucht: Ehefrau für einen Rancher. Muss zuverlässig sein, sich Kinder wünschen und zu harter Arbeit auf der Ranch bereit sein. Alter von 25 bis 35 bevorzugt - und erhält tatsächlich Zuschriften! Unter ihnen ist auch Madelyn Patterson, eine junge Frau aus der Stadt, die einen neuen Anfang machen möchte und sich in den Rancher aufgrund der Anzeige verliebt hat. Reese ist bereit, sich Madelyn einmal anzusehen, auch wenn er nicht glaubt, dass er sie in die engere Wahl ziehen wird. Doch als er Madelyn erst einmal gesehen hat, lässt er sich von seinem Verlangen dazu verleiten, ihr einen Heiratsantrag zu machen - und Madelyn muss jetzt alles daran setzen, das Herz des nach einer hässlichen Scheidung verbitterten Mannes für sich zu gewinnen ...

Einer der frühen Romane von Linda Howard, die Leser heutzutage nicht mehr überzeugen können - die Heldin ist viel zu duldsam und der Held ein Idiot.

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Come Lie with Me
Silhouette Books, 252 Seiten, $4.50, 1993 (1984)

Diane Kelley ist eine erfolgreiche Physiotherapeutin, spezialisiert auf die Rehabilitation nach Unfällen. Ihr neuester Patient ist der Millionär und Playboy Blake Remington, der sich nach einem schweren Ski-Unfall aufgegeben hat. Entschlossen macht sich Diane ans Werk, Blake von seinem Selbstmitleid zu befreien und wieder fürs leben zu interessieren. Dabei hat sie mehr Erfolg, als sie beabsichtigte, denn jetzt ist Blake darauf aus, das Herz seiner schönen Pflegerin für sich zu gewinnen, doch die hält seine Gefühle, auch wenn sie sie erwidert, für die normale Verliebtheit des Patienten in seine Krankenschwester und daher für vorübergehend ...

Ein gern benutzer Plot, dem auch Linda Howard nichts Neues hinzuzufügen hat. Der Roman ist soweit recht nett, aber eben nichts Besonderes.

 

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Angel Creek
Pocket Books, 329 Seiten, $6.99, 1991

Dee Swann hat nach dem Tod ihrer Eltern Trost in dem Land gefunden, auf dem die elterliche Farm steht. Sie hat den Boden bewirtschaftet und Gemüse gezogen, das sie an die Bewohner der nahen Stadt verkauft. Ihr Leben verläuft in ruhigen Bahnen und Dee genießt ihre Unabhängigkeit in vollen Zügen. Das Letzte, was ihr fehlt, ist ein Mann. Doch dann kommt Lucas Cochran zurück in seine Heimatstadt und übernimmt die elterliche Double C Ranch. Er hat große Pläne für die Zukunft und auch schon eine Frau, die ihm bei deren Verwirklichung helfen soll, auserwählt - Olivia Millican, die wohlerzogene Tochter des Bankiers der Stadt. Was ihm zu seinem Glück noch fehlt ist eine zusätzliche Wasserversorung für den Fall einer Dürre - die einzige in Frage kommende Stelle ist Dee Swanns kleine Farm in dem lieblichen Tal. Kurzentschlossen macht sich Lucas auf, der zurückgezogen lebenden jungen Frau ein großzügiges Kaufangebot zu unterbreiten - und erlebt die Überraschung seines Lebens: Dee will nicht verkaufen. Dass etwas nicht nach seinen Wünschen geht, erwischt Lucas kalt, doch schon bald erliegt er dem stacheligen Charme Dees, die einfach nicht bereit ist, klein beizugeben. Sein Verlangen nach der furchtlosen Dee wächst bei jedem Zusammentreffen, und schließlich beginnt eine heiße Affäre - denn trotzdem sich Dee in Lucas verliebt hat, weiß sie, dass sie ihm nie die Frau sein könnte, die er sucht. Lucas weiß nur, dass er Dees Gesellschaft genießt, dass sie ihm wichtig ist und jeden Tag wichtiger wird. Als jedoch eine Dürreperiode kommt, brauchen auch andere Rancher Dees Wasser und die Lage wird brenzlig ...

Jetzt weiß ich es: Linda Howard sollte von Historicals besser die Finger lassen. Ich habe alle ihre historischen Liebesromane gelesen und keiner davon hat mich überzeugen können - allerdings am ehesten noch dieser hier. Angel Creek ist insgesamt doch noch ganz gut, weil der Held zum Schluss Einsicht und Reue zeigt. Aber ansonsten kommt irgendwie nicht rüber, dass der Roman im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt - es scheint, als fehlte Linda Howard das Gespür für die Zeit, in der die Story handeln soll. Ich habe ihr jedenfalls die Charaktere und ihr Tun nicht als wenigstens einigermaßen zeitgemäß abgenommen - höchstens in dem Punkt, dass der Held felsenfest davon überzeugt ist, dass er weiß, was für die Heldin am besten ist und deswegen über ihren Kopf hinweg entscheidet. Aber: Wenn man unbedingt einen historischen Roman von Linda Howard lesen will, dann am ehesten diesen hier.

 

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Mr. Perfect
Pocket Books, 384 Seiten, Hardcover $24.95, August 2000

Jaine, die vor kurzem erst in ihr eigenes Haus umgezogen ist, und ihre drei Freundinnen, die alle in demselben Elektronikunternehmen arbeiten, treffen sich regelmäßig zum Essen in ihrem Stammlokal. Eines Freitags, als man wieder zusammen sitzt und Jane sich zum wiederholten Male über ihren grässlichen Nachbarn geärgert hat, kommt das Gespräch auf Männer im Allgmeinen und Besonderen, und man beginnt in angeregter Stimmung laut darüber nachzudenken, wie der Traummann schlechthin denn so sein sollte. Aus Jux werden die Kriterien schriftlich festgehalten, und alle denken sich weiter nichts bei der Sache. Die Liste jedoch entwickelt eine Eigendynamik wie ein Schneeball, der sich zu einer Lawine auswächst, und schon bald ist die Liste - dank einer Art sensationsarmen Sommerlochs - sogar bis in die landesweiten Nachrichtensendungen vorgedrungen und wird allerorten heftig diskutiert. Natürlich lässt sich nicht lange geheimhalten, wer die Autorinnen der Mr.-Perfect-Liste sind, aber zunächst ist der Ruhm den vieren lediglich lästig. Doch dann büßt der so harmlos begonnene Scherz nur zu schnell jede Harmlosigkeit ein, und auf einmal ist eine der Freundinnen tot, ermordet. ...

Ein echter Volltreffer - selten war Linda Howard so gut. Zwar sind in diesem Roman - am ehesten vergleichbar mit "Dream Man" bzw. "Süße Hölle" - die Krimielemente recht ausgeprägt, aber die Romantik kommt keineswegs zu kurz. Spannend, spritzig-witzig, voller Überraschungen, unterhaltsam und gefühlvoll - Mr. Perfect wird seinem Titel gerecht.

 

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Open Season
Pocket Books, 310 Seiten, $24.95, August 2001

Daisy Minor ist unzufrieden mit ihrem Leben und beschließt anlässlich ihres vierunddreißigsten Geburtstages, daran etwas zu ändern. Die langweilige, unscheinbare Bibliothekarin, die seit Jahren keine echte Verabredung mehr hatte, soll künftig der Vergangenheit angehören. Sie lässt sich die Haare färben, besorgt sich eine neue Garderobe und macht sich daran, das Nachtleben der umliegenden Gemeinden zu erkunden, denn jetzt ist Daisy auf Männerfang. Dass das nicht lange gut gehen kann, liegt auf der Hand. Der neue Polizeichef der Stadt, der gut aussehende Jack Russo, traut seinen Augen nicht, als er bei einer inoffiziellen Undercover-Ermittlung für einen Freund plötzlich die kratzbürstige und stets zugeknöpfte Bibliothekarin aus seiner Stadt in aufreizender Kleidung in einer Bar entdeckt. Und sie ist auch noch der Auslöser für eine Kneipenschlägerei! Nur sein rasches Eingreifen bringt Daisy rechtzeitig aus der Gefahrenzone, wofür sie ihm aber nicht gerade überwältigend dankbar ist. Doch fatalerweise hat Jack nun gemerkt, wie viel diebisches Vergnügen es ihm bereitet, Daisy auf die Palme zu bringen. Die Leidenschaft, die unter ihrem beherrschten Äußeren brodelt, wird bald schon unwiderstehlich für ihn und so macht er sich nun daran, Daisy für eine nette kleine Affäre zu gewinnen. Und Daisy, deren Typ Jack eigentlich nicht unbedingt ist, entdeckt bald, wie schwer es ist, bei seinen Küssen "Nein" zu sagen. Aber dann wird Daisy Zeuge eines Mordes und das Unheil nimmt seinen Lauf. Nur Jack kann sie jetzt noch beschützen ...

Ja, wieder ein Meisterwerk. Zugegeben, so unglaublich gut wie der epochale Roman "Mr. Perfect" ist der neuste Howard nicht, aber so einen Erfolg kann man auch nicht beliebig wiederholen. "Open Season" ist ein außergewöhnlich gelungener, witziger, warmherziger Liebesroman, in dem die Autorin die Spannung geschickt steigert. So ist er jeden Pfennig wert ist, den man dafür berappen muss.

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Dying To Please
Ballantine, 312 Seiten, $25.95, Mai 2002

Sarah Stevens hat einen ungewöhnlichen Beruf: Sie ist Butlerin und Bodyguard in einem. In ihrem Arbeitgeber, einem Richter im Ruhestand, hat sie einen väterlichen Freund gefunden, sodass sie rundum zufrieden ist. Fürs Leben binden will sie sich noch nicht, da sie erst noch etwas von der Welt sehen möchte, bevor sie sich häuslich irgendwo niederlässt und eine Familie gründet. Dann jedoch vereitelt sie geschickt einen Einbruch und gerät so nicht nur in die Schlagzeilen, sondern lernt auch noch den attraktiven Detective Thompson Cahill kennen. Der jedoch leidet noch unter seiner hässlichen Scheidung, weshalb er die Bekanntschaft mit der faszinierenden Schwarzhaarigen zunächst nicht vertieft. Ein Fernsehspot hat Sarah bekannt gemacht, ihr aber auch einen unerwünschten Verehrer beschert, dem es gar nicht gefallen will, dass sie sein großzügiges Jobangebot ausgeschlagen hat. Um sie von ihrer Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber zu entbinden, beschließt der Irre, den Richter aus dem Weg zu schaffen. Sarah ist erschüttert über den Tod ihres väterlichen Freundes und findet Halt bei Detective Cahill. Während sie mit ihm eine heiße Affäre beginnt, nimmt das Unheil seinen Lauf, als sie auch nun unwissentlich das Angebot ihres unheimlichen Verehrers ausschlägt ...

Niemand kann Meisterwerke am laufenden Band schreiben - auch Linda Howard nicht! Dieser Roman ist eine ihrer schwächeren Arbeiten und die fast 30 € für die HC-Ausgabe einfach nicht wert. Die Heldin ist in ihrer Perfektion langweilig und bleibt einfach zu blass, der Held ist zu dumm zu erkennen, dass nicht alle Frauen wie seine Ex-Frau sind, und heißer Sex bildet nun einmal einfach keine gesunde Grundlage für eine dauerhafte Beziehung. Insgesamt ist Dying To Please weder sonderlich originell, noch sonst irgendwie bemerkenswert. Da gewohnt routiniert geschrieben lässt sich der Roman gut in einem Rutsch durchlesen - insgesamt leider nur normale Durchschnittsware von der Stange.

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© by Ute-Christine Geiler, M.A
letztes Update: 06.07.02