Heyer, Georgette: Frühlingsluft

"Sprig Muslin"

rororo TB 2006, 237 Seiten, DM 5,00, 1986

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Durch die Münchhausengeschichten einer jungen Ausreißerin finden die unscheinbare Lady Hester und der enttäuschte Sir Gareth doch noch zueinander. 

Der umschwärmte Witwer Sir Gareth Ludlow hat seit dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr für Liebe und Romantik. Trotzdem ist er entschlossen, sich wieder zu verheiraten. Als seine Braut hat er aus Vernunftgründen Lady Hester Theale erwählt, eine gute Freundin von ihm und in den Augen ihrer Familie, auf dem besten Wege endgültig eine alte Jungfer zu werden. Von einer Ehe mit ihr erhofft er sich lediglich ein gemütliches Zusammenleben, da er davon ausgeht, dass Hester ebenfalls keinerlei leidenschaftliches Interesse an ihm hegen würde. Kurz nachdem er sich auf den Weg zu Hester gemacht hat, um um ihre Hand anzuhalten, trifft er auf die blutjunge und kapriziöse Amanda. Schnell stellt sich heraus, dass sie von zu Hause ausgerissen ist, um ihren Grossvater zu zwingen ihrer Heirat zuzustimmen. Da sie sich weigert, Sir Gareth ihren Namen oder ihren Wohnsitz zu nennen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie ihn seine Obhut zu nehmen. Um ihren Plan durchzusetzen, erfindet Amanda ständig neue, phantasievolle Lügengeschichten, die Sir Gareth von einer Klemme in die Nächste bringen. Erst als Hester in das Geschehen verwickelt wird, scheint sich die Situation zu klären. Denn obwohl Hester Sir Gareth zuerst einen Korb gab, ist sie doch schon seit langem heimlich in ihn verliebt ...  

Wäre dieses Buch ein Film, dann würde man ihn sicher unter der Gattung „Roadmovie" einreihen. Georgette Heyer hält durch Amandas unerschöpfliche Phantasie ihren ansonsten sehr smarten Helden gehörig in Atem. Ein sehr lesenswerter frischer Roman, der auch heute kein bisschen angestaubt wirkt.


© Jacqueline Meintzinger
Letzte Änderung: 24.03.00 12:47:57