Heyer, Georgette: Die Jungfernfalle

"Regency Buck"

rororo TB 2027, 278 Seiten, DM 5,00, 1986

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Während die ebenso schöne wie reiche Erbin Judith Taverner London im Sturm erobert, bemerkt sie nicht, dass ihr Vormund sehr zärtliche Gefühle für sie hegt.  

Nach dem Tod ihres Vaters reisen Judith und ihr jüngerer Bruder Peregrine Taverner uneingeladen nach London, um von ihrem Vormund Lord Worth in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Auf ihrer Reise machen sie die höchst unliebsame Bekanntschaft eines  unbekannten Herrn, der die reizende Judith aufgrund ihrer altmodischen Kleidung falsch einschätzt und sie mit seinen Aufmerksamkeiten belästigt. In London angekommen, muss das Geschwisterpaar zu seinem Entsetzen feststellen, dass sich jener unbekannte Herr als ihr Vormund entpuppt. Doch nicht nur Judith und Peregrine haben unter diesem Arrangement zu leiden, sondern auch Lord Worth, der sich heftig in Judith verliebt hat und nun als ihr Vormund peinlichst auf Anstand und Etikette achten muss. Obwohl Judith nach einiger Zeit durchaus die Qualitäten seiner Lordschaft zu schätzen lernt, verführt sie ihr impulsives und eigensinniges Temperament bei nahezu jeder Gelegenheit dazu, mit ihrem Vormund einen Streit vom Zaun zu brechen. Diese Situation benützt ihr undurchsichtiger Vetter, Bernard Taverner, dazu, einen Keil zwischen Lord Worth und seine Mündel zu treiben. Während Peregrine mehreren Anschlägen auf sein Leben oft nur um Haaresbreite entgeht, verhält sich seine Lordschaft immer verdächtiger...  

Bei diesem Roman handelt es sich um eine reizende Gesellschaftskomödie in der mehrere historische Personen eine tragende Rolle spielen. Ähnlich wie in „Verführung zur Ehe" hat Georgette Heyer gekonnt einige Krimi-Elemente in die Handlung eingeflochten. Während die brillanten Streitgespräche der beiden Protagonisten für ungetrübte Unterhaltung sorgen, halten geheimnisvolle Treffen und mysteriöse Zufälle die Spannung aufrecht. Alles in Allem: ein wundervolles Buch, das auch nach mehreren Lesedurchgängen nichts von seinem Esprit einbüßt.  


© Jacqueline Meintzinger
Letzte Änderung: 15.03.00 12:58:11