Garwood, Julie: Geliebter Barbar

"The Secret"

BasteiLübbe TB, 11988, 443 Seiten, DM 9,90, 1993

ISBN 3-404-11988-6

Der entschlossenen jungen Engländerin Judith Hampton gelingt es, das Herz des schottischen Clanführers Iain Maitland zu gewinnen.

Schon als Kinder waren sie dicke Freundinnen, Judith und Frances-Catherine, obwohl die eine aus England stammt und die andere aus Schottland. Und jetzt muss Judith das Versprechen, das sie ihrer Freundin gab, einlösen: Sie reist nach Schottland, um Frances bei der Geburt ihres ersten Kindes beizustehen. Nie hätte der Maitland Clan es für möglich gehalten, dass eine Engländerin ihr Versprechen hält, und überrascht reagiert die schottische Eskorte auf die Bereitwilligkeit, mit der sie von Judith empfangen werden. Ganz besonders angetan von ihrem Mut und ihrer inneren Stärke, die sie auf der beschwerlichen Reise nach Schottland beweist, ist Iain, der Laird des Clans. In Schottland angekommen, stößt Judith dann wegen ihres Wissens über Geburtshilfe, das sie sich so mühsam ihrer Freundin zuliebe angeeignet hat, auf Probleme mit der alten Hebamme. Fasziniert beobachtet Iain, wie sie sich durchsetzt aber trotzdem um Frieden bemüht und nach und nach die Herzen aller im Clan erobert. Schon bald sieht er ein, dass auch er ihr nicht länger widerstehen kann und heiratet sie. Bevor sich im überraschenden Finale alles zum Guten wendet, müssen Judith und Iain aber noch die Stärke ihrer Liebe und ihr Vertrauen ineinander beweisen.

Eine typische Julie Garwood-Geschichte: ein starker, gutaussehender aber leider arroganter Held, eine wunderschöne aber leider naive Heldin, die in einer mit kräftigen Farben gemalten Handlung ihre Liebe erkennen. Große Missverständnisse gibt es eigentlich eher selten, die Aktionen der anderen Charaktere bringen die Spannung. Das schottisch-englische Mittelalter wird bei weitem nicht authentisch dargestellt, der Autorin ist eine gut erzählte Geschichte wichtiger. Dabei gelingt es ihr, mit spitzer Feder übliche Elemente des Genres leicht ironisch zu überzeichnen, so dass man unwillkürlich schmunzelt. Und diese leichte Ironie, dieses kompromisslose Schwarz oder Weiß, macht dann auch für mich den eigentlichen Reiz der Julie Garwood-Bücher aus. Ein ganz besonderes Lesevergnügen!


Letzte Änderung: 14.05.02 12:00:26