Forster, Suzanne: Gefährliche Unschuld

"Innocence" (1997)

Blanvalet TB 35057, 434 Seiten, DM 12,00, Dezember 1998

ISBN 3-442-35057-3

Eine ehemalige Klosterschülerin muss sich als Callgirl ausgeben, um den Mord an ihrer Schwester aufzuklären und findet dabei die Liebe ihres Lebens.

Die Ex-Novizin Mary Frances Murphy musste den Orden St. Gertrudis, dem sie direkt nach der Schule, einer alten Familientradition folgend beigetreten war, verlassen, weil sie die Sünde Sex zu interessant fand, um der Verlockung auf Dauer zu widerstehen. In ihr ruhiges Leben als Pfarrsekretärin platzt ihre ehemalige Mitschülerin Blue, die für einen exklusiven Callgirl-Ring arbeitet und ihr erzählt, dass Brianne, Mary Frances' ältere Schwester, bis vor kurzem ihre Freundin und Kollegin gewesen aber jetzt ermordet worden sei. Nun braucht Blue Mary Frances' Hilfe bei der Aufklärung des Verbrechens, das die überlastete Polizei zu den Akten gelegt hat. Die Ex-Fast-Nonne soll in Blues Rolle schlüpfen und deren Job bei dem Hauptverdächtigen übernehmen. Webb Calderon, ein Kunsthändler, der sich ein eigenes Imperium aufgebaut hat, ist ungeheuer attraktiv, aber auch gefühlskalt, seitdem er als Kind Zeuge von Folter und Ermordung seines Stiefvaters, eines Diplomaten, und dem Rest seiner Familie durch einen Diktator in Südamerika werden musste - einzig Unschuld vermag ihn noch zu reizen. Mary Frances spielt ihre Rolle bei dem Vorstellungsgespräch perfekt, Webb bestellt sie auf seine Hazienda. Dort macht sie sich gleich an ihre eigentliche Aufgabe und durchsucht das Arbeitszimmer des noch abwesenden Hausherrn. Ihre Arbeit bleibt nicht unentdeckt, Webb, der mistrauisch geworden ist, weil sie gar zu sehr seinen Idealvorstellungen entspricht, konfrontiert sie mit einer Videoaufzeichnung der Überwachungskameras und verschleppt sie in seinen Folterkeller, wo er sie zwingen will, ihm die Gründe ihres nächtlichen Auftrittes zu eröffnen. Aber die verängstigte junge Frau bleibt standhaft, weshalb Webb ihr eine Injektion mit einem Wahrheitsserum verabreicht. Mary Frances entkommt, indem sie ihn vergiftet. Er ist aber gar nicht gestorben sonder nur gelähmt gewesen, und sobald er sich erholt hat, spürt er sie auf und entführt sie. Jetzt geht jede Logik flöten, er heiratet sie, weil (?) er sie für seine von langer Hand vorbereitete Rache an dem Diktator benutzen will. Dabei gerät sie - womit jeder vernünftige Mensch hätte rechnen müssen - in Lebensgefahr und Webb erkennt, dass er mit dieser Schuld nicht weiterleben könnte. Aber Mary Frances weiß sich zu helfen, ob sie aber ihrem Mann verzeihen kann steht auf einem anderen Blatt ...

Vonwegen "Gefährliche Unschuld" - "Gefährlicher Unsinn" wäre passender. Was will uns die Autorin sagen? Egal, das Ergebnis ihrer Bemühungen ist jedenfalls absoluter Schwachsinn. Selten habe ich eine so idiotische Geschichte lesen müssen, warum sich da irgendjemand verliebt, wird auf immer das Geheimnis von Mrs. Forster bleiben. Einzig der flüssige Schreibstil spricht für dieses Machwerk, weshalb es zwar als notfalls lesbar gelten kann, aber dennoch nur ein Schweinchen bekommt.


Letzte Änderung: 21.11.98 18:06:50