Originals

Jude Deveraux

 

High Tide
Pocket Books, 352 Seiten, $7.99, August 2000

Die Karrierefrau Fiona, ein glücklicher Yuppie, muss auf Wunsch ihres Chefs ausgerechnet ins sumpfige Florida auf eine Angeltour mit einem wichtigen zukünfitgen Geschäftspartner der Firma, für die sie arbeitet. Schon bei ihrer Ankunft, bei der sie noch unter den Nachwirkungen eines Katers, der von der Abschiedsparty mit ihren Freundinnen her rührt, leidet, sieht sie ein riesiges Krokodil, das gerade dabei ist, den Arm eines Mannes zu verschlingen. Da sie unglaublich reaktionsschnell ist, fackelt sie nicht lange und erlegt die Bestie - leider hat die Aktion nur den kleinen Schönheitsfehler, dass das Krokodil eine sündhaft teure Attrappe für den Vogelpark von Paul "Ace" Montgomery ist, mit dem er hoffte, Besucher anzulocken. Damit ist es jetzt aus, was Aces Laune alles andere als zuträglich ist. Dass dieses hysterische Frauenzimmer aus der Stadt ausgerechnet die Frau ist, mit der zusammen mit einem dringend benötigten Investor auf einen Angelausflug gehen soll, ist genau der Schlag, auf den er gewartet hat. Doch das ist beileibe noch nicht alles, was das Schicksal für ihn und Fiona bereithält. Fiona ist auch alles andere als angetan von der Identität des dritten Teilnehmers an dem Ausflug, aber es bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen - da muss sie durch. Der Angelausflug wird genauso grässlich, wie Fiona es sich vorgestellt hatte - ständig muss sie sich der Zudringlichkeiten des freundlich aussehenden Geschäftspartners erwehren. Erschöpft legt sie sich schließlich zu einem Nickerchen nieder; als sie erwacht, liegt auf ihr die Leiche des ermordeten Geschäftspartners. Alle Welt muss sie für die Mörderin halten, doch mit Aces Hilfe kann sie dem Zugriff der Polizei entkommen, um mit ihm zusammen den wahren Mörder zu fassen, eine Aufgabe, die alles andere als einfach ist, denn zu allem Überfluss fühlen sich die beiden Flüchtenden mehr und mehr zueinander hingezogen ...

Wie die anderen in den letzten Jahren erschienenen Romane von Jude Deveraux zeichnet sich auch "High Tide" vor allem durch Temporeichtum und eine verworrene Handlung voller plötzlicher Wendungen und Windungen aus, der man nicht ohne Probleme zu folgen vermag. Die Grundidee des Romans ist nicht schlecht, und die Ausführung erinnert streckenweise an ihre großen Werke, aber eben nur streckenweise. Immer wieder folgen schlampig ausgearbeitete Passagen und unzureichend begründete Taten der Protagonisten, die einem den Spaß verderben. Ein wirklicher Lichtblick ist dagegen das Wiedersehen mit den allgegenwärtigen Montgomery-Taggerts.

 

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Temptation
Pocket Books, 346 Seiten, $24.95, Oktober 2000

New York 1909: Temperance O'Neil eine intelligente, junge Frau hat nach dem Tod ihres Vaters ihr Leben voll und ganz der Unterstützung alleinerziehender Mütter in ihrer Heimatstadt New York gewidmet.

Als sie eines Tages nach einer ihrer zahlreichen engagierten Reden ihre Mutter, die sie von ihrer jährlichen Reise nach Schottland zurückerwartet, in ihrem Haus begrüßen will, ist sie völlig entsetzt, als sie plötzlich mit ihrem neuen "Vater" konfrontiert wird.

Ohne Temperance ein Wort zu sagen, hat Melanie O'Neil in Schottland Angus McCairn geheiratet, der seiner Stieftochter freudig mitteilt, ihr Heim würde von nun an bei ihrer neuen Familie in Edinburgh sein. Schockiert von der Aussicht, ihre Lebensaufgabe aufgeben zu müssen, um in Schottland zu leben, sucht sie verzweifelt nach einem Ausweg. Als der konservative Angus sie jedoch davon in Kenntnis setzt, dass das Geld ihres Vaters, mit dem sie ihre Arbeit bis jetzt finanziert hat, ihm gehört und er keinesfalls ihr Engagement für "gefallene" Frauen unterstützen will, muss sie sich eingestehen, dass sie keine andere Wahl hat, als mit ihm zu gehen.

Doch als sie einwilligt eine gute Tochter zu sein und mit ihm und ihrer Mutter nach Edinburgh zu kommen, hat sie bereits einen Plan, mit dem sie ihre Freiheit und die Finanzierung ihrer Organisation zurückgewinnen will.

In Schottland angekommen, macht sie Angus McCairn das Leben zur Hölle. Mit den Nerven am Ende und dem Ruin nahe, schlägt er ihr einen Handel vor. Er gestattet ihr die Rückkehr nach New York und verspricht die Unterstützung ihrer Organisation, wenn sie im Gegenzug dazu, als Haushälterin getarnt, für seinen Neffen, dem Clanoberhaupt der McCairns, eine Frau findet.

Skeptisch, aber dennoch überzeugt, die Aufgabe zu meistern, begibt sie sich auf die Reise in die Highlands. Dort angekommen, steht ihr der nächste Schock bevor. Das Familiengut ist eine verdreckte Ruine, das Personal schließt Wetten darauf ab, wie lange die neue Haushälterin diesmal bleibt und der verarmte Hausherr James McCairn ein hübscher, aber unzugänglicher Mann, der das schwere Erbe einer Familie von Säufern und Spielern mit sich herumträgt, heißt sie alles andere als willkommen.

Mit fieberhaftem Eifer macht sie sich daran das Haus für den Besuch der Heiratskandidatinnen herzurichten, wobei etliche Bestechungsversuche der Angestellten von Nöten sind. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten lernt sie das rauhe Land, die eigenwilligen Bewohner und vor allem James zu mögen. Ihre wachsende Zuneigung bringt sie jedoch in eine schwierige Lage, denn da ist immernoch New York...

Eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mit viel Humor erzählt wird. Besonders die ersten Begegnungen von James und Temperance und die Heiratskandidatinnen, die Temperances Mutter nach ihren Wünschen schickt, sind Auslöser für so manchen Lacher. Interessant ist auch das zunächst ungewöhnliche Ende, das sich erst im Epilog richtig auflöst. Ein Jude Deveraux Roman der besten Sorte. Absolut zu empfehlen!

Review von Katja, 9.09.2001

© Katja Lehmann

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Temptation
Pocket Books, 346 Seiten, $24.95, Oktober 2000

Die ein wenig selbstverliebte Frauenrechtlerin Temperance O'Neil ist außer sich, als ihre geliebte Mutter wieder heiratet - und auch noch jemanden, der so ganz anders ist, als ihr angebeteter, vor Jahren verstorbener Vater. Und dann wagt es dieser Eindringling auch noch, ihr weiteres Engagement in ihrem Kampf für die Sache der Frauen zu untersagen. Notgedrungen folgt sie ihrem Stiefvater und ihrer Mutter nach Edinburg und setzt alles daran, dem Mann das Leben zur Hölle zu machen, indem sie die perfekte Stieftochter spielt. Schließlich gibt sich der Arme geschlagen - wenn Temperance sich bereit erklärt, seinem zurückgezogen lebenden Neffen James McCairn in der schottischen Einöde den Haushalt zu führen und dafür zu sorgen, dass die gesandten Heiratskandidatinnen einen angemessenen Empfang erhalten, dann darf sie nach New York zurückkehren. Auf das Geschäft geht Temperance ein und macht sich sofort voller Elan auf den Weg. Doch das, was sie in Midleigh auf dem Anwesen des Laird der McCairn erwartet, übetrifft ihre schlimmsten Befürchtungen. James McCairn ist ein widerwärtig arroganter Flegel und setzt sie sogleich wieder vor die Tür. Aber so geht man nicht mit Temperance O'Neil um - entschlossen verschafft sie sich Eintritt und landet gleich im Bett des Hausherrn. Gottseidank bemerkt sie ihren Irrtum, bevor es zu spät ist, und kann sich gerade noch retten. Ohne zu zögern, stürzt sie sich in die Arbeit und erfährt allmählich mehr über den verschlossenen Mann, der sie schließlich doch widerwillig als Haushälterin akzeptiert hat. Irgendwie und fast gegen ihren Willen fasziniert er sie. Um heruaszufinden, welche Sorte Frau am besten zu ihm passen würde, setzt sie alles daran, James besser kennen zu lernen. Der hat dagegen keine Einwände, denn diese eigenartige junge Frau weckt rasch sein Interesse. Und bevor die beiden sich versehen, ist schon das schönst Kuddelmuddel angerichtet, als die ersten nach Temperances Anforderungsprofil ausgewählten Bräute eintreffen ...

Ein wenig erinnert "Temptation" an Jude Deverauxs frühere Romane, obwohl er in Punkto Qualität nicht ganz an ihre großen Erfolge anknüpfen kann. Zwar besitzt dieser Roman alle typischen Deveraux-Merkmale, eine unerschrockene, nicht fehlerfreie Heldin, einen leicht verbohrten Helden und jede Menge aberwitziger Verwicklungen, doch wirkt er nicht ausgereift, sondern irgendwie ein wenig überhastet geschrieben. Sonst gibt es aber wenig daran auszusetzen - als Taschenbuch ist "Temptation" bestimmt sein Geld wert und weckt in JD-Fans wehmütige Erinnerungen an frühere Bücher.

 

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© by Ute-Christine Geiler, M.A.
28.10.01 21:57:25