Originals

Candace Camp

 

Candace Camp: A Stolen Heart
Mira, 380 Seiten, $5.99, März 2000

Die junge Alexandra Ward kommt als Vertreterin der Reederei ihrer Familie nach England - und um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, beschließt sie, sich einen langgehegten Traum zu erfüllen und Lord Thorpes Sammlung indischer Kunstschätze zu besichtigen. Dank ihrer Hartnäckigkeit gelingt es ihr tatsächlich, unter dem Vorwand, ihn als Geschäftspartner persönlich kennen lernen zu wollen, bis in das Haus des Herrn vorzudringen, der sich zu ihrem Erstaunen als gutaussehender Mitdreißiger entpuppt. Sebastian, Lord Thorpe hatte nie etwas für aufdringliche Emporkömmlinge übrig, aber diese erfrischend ungewöhnliche, wunderschöne Amerikanerin bringt ihn dazu, all seine Grundsätze über Bord zu werfen. Er lädt sie, nachdem sie seine Schätze gebührend bewundert hat ein, mit ihm eine Gesellschaft zu besuchen. Erfreut stimmt Alexandra zu, ihn zu begleiten. Dort stellt er sie einer lieben Bekannten, der Countess of Exmoor vor, die bei ihrem Anblick "Simone" ruft und ohnmächtig wird. Wie sich später herausstellt, sieht die junge Amerikanerin der in den Wirren der französischen Revolution umgekommenen Schwiegertochter der Countess zum Verwechseln ähnlich - ein Zufall oder könnte Alexandra nicht tatsächlich das jüngste ihrer drei Enkelkinder sein, von denen seit der furchtbaren Nacht in Paris jede Spur fehlt? Aber Sebastian quält eine ganz andere Sorge: Sollte Alexandra am Ende gar eine Hochstaplerin sein, die es auf das Vermögen der liebenswerten alten Damne abgesehen hat?

Ein netter Regency-Roman, der erste Teil einer Trilogie, die vielversprechend aber durchaus noch steigerungsfähig beginnt. Wenn auch mit kleineren Macken (der Held ist sehr schnell mit übelsten Anschuldigungen gegen die Heldin bei der Hand), kann man "A Stolen Heart" durchaus zum ankauf empfehlen.

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Candace Camp: Impetuous
Mira 403 Seiten, $5.99, 1998

Cassandra Verrere hatte ihre Tante zwar überredet, sie auf die Gesellschaft auf dem Land mitzunehmen, weil sie unbedingt Sir Philip Neville treffen will, aber dass er nächtens in ihr Bett kriecht - so hatte sie es sich eigentlich nicht vorgestellt. Sir Philip bemerkt nur zu bald, dass die verführerische Schöne keineswegs diejenige ist, zu der er wollte, sondern deren Cousine, und es ist ihm begreiflicherweise ausgesprochen unangenehm, bekennen zu müssen, sich in der Tür geirrt zu haben. Auf der anderen Seite ist er von der jungen Frau hier sehr angetan, ist sie doch ganz anders als alle Frauen, die er bisher kennengelernt hat. Und was für ein glücklicher Zufall das war, der ihn in Cassandras Zimmer gebracht hat, zeigt sich kurz darauf, als klar wird, dass Cassandras Cousine geplant hatte, sich mit Sir Philip in einer kompromittierenden Situation überraschen zu lassen. Am nächsten Tag kann Sir Philip es kaum erwarten, Cassandra wiederzusehen, um festzustellen, ob sie wirklich so anziehend ist. Cassandra ihrerseits ist genauso an einem Treffen interessiert, weil sie Sir Philips Hilfe braucht, um den verschollenen Brautschatz einer Vorfahrin, die eigentlich einen Neville heiraten sollte, aber vor der Hochzeit nach Amerika floh, auf dem Land der Nevilles zu finden. Zwar hält Sir Philip alles zunächst nur für Humbug, aber schließlich kann er doch die Chance, Cassandra wiederzusehen und mit ihr zusammenzuarbeiten, nicht ungenutzt verstreichen lassen. Eine höchst amüsante, abenteuerliche Schatzsuche beginnt, bei der Philip noch einen ganz anderen Schatz für sich entdeckt ...

Auch wenn eines der großen Missverständnisse aus Georgette Heyers Junggesellentage entliehen ist, kann dieser Regency-Roman durch die amüsante Erzählweise und die sympathischen Charaktere der Hauptakteure überzeugen - und was den Ideenklau angeht: besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht! Lesespaß vom besten!

 

 

Candace Camp: Suddenly
Mira, 388 Seiten, $5.99, 1996

Charity Emerson möchte mit der Liebe nichts zu tun haben - schließlich ist die Ehe ihrer Eltern das beste Beispiel dafür, nicht aus Liebe zu heiraten, ständige Geldsorgen haben die Eltern verbittert. Da Simon Westport, Earl of Dure, Charitys älterer Schwester eine Vernunftehe anbieten will, diese aber schon einen anderen, natürlich armen Mann liebt, sich aber dennoch für die Familie opfern würde, beschließt Charity, etwas zu unternehmen. Sie sucht Lord Dure auf und bietet sich ihm, nachdem sie ihm die Lage erklärt hat, selbst als Ehefrau an. Lord Dure braucht zwar einen Augenblick, den Schock zu verarbeiten, erliegt aber genauso schnell Charitys Charme und nimmt ihren Antrag an. Die Verlobung wird bekannt gegeben, aber schon balds muss der Earl erkennen, dass Charity sein Leben bei weitem mehr durcheinander bringt, als er erwartet hatte. Er muss sie nicht nur vor einer aufgebrachten Menge und aus manch anderer Klemme retten, nein, sie widersetzt sich auch seinen Anweisungen und pflegt Umgang mit Leuten, von denen er ihr unmissverständlich klar gemacht hat, dass sie nicht seine Freunde sind. Aber dann spitzen sich die Ereignisse zu, ein Mord geschieht und Lord Dure gerät unter Tatverdacht. Doch Charity ist nicht bereit, die Verlobung zu lösen und damit jede Chance darauf, jemals glücklich zu werden, aufzugeben - ist doch ihr Plan, niemals aus Liebe zu heiraten, inzwischen von der Realität eingeholt worden ...

Ein wirklich gelungener Regency mit allerdings noch offensichtlicheren Entlehnungen aus Georgette Heyers Werken (Vernunftehe und Heiratsmarkt). Trotzdem ist der Roman gut - amüsant und spritzig geschrieben. Macht Spaß zu lesen und auf mehr!

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© by Ute-Christine Geiler, M.A.
15.03.00 17:57:10